Die COVID-19-Pandemie hat die Stärken und Schwächen der heutigen Gesundheitssysteme offengelegt. Wie können mit dem Wissen darum, dass Humanressourcen, Zeit, Genauigkeit und Koordination für eine effektive Versorgung unerlässlich sind, die Versorgungsstandards in der Kardiologie verbessert werden?
Neue Instrumente zum Beseitigen von Problemen
Die COVID-19-Krise hat den Mangel an medizinischem Personal, Engpässe beim Datenaustausch und die Belastung durch Verwaltungsaufgaben deutlich gemacht, die Ärzten ganz unbemerkt kostbare Zeit stehlen. Infolgedessen hat das Coronavirus auch psychische Probleme und Burnout bei Ärzten und Pflegekräften beschleunigt, obwohl sich die negativen Auswirkungen dieser Probleme auf absehbare Zeit hin noch gar nicht gezeigt haben. Während die Gesundheitssysteme die durch die Pandemie verursachten Herausforderungen mit höchster Priorität angehen, ist Politikern, Krankenhausmanagern und dem Gesundheitspersonal klar geworden, dass wir es uns keinesfalls leisten können, einfach zur „alten Normalität“ zurückzukehren.
Das chinesische Wort „Krise“ setzt sich aus zwei Schriftzeichen zusammen: Gefahr und Chance/Gelegenheit. Eine der Möglichkeiten, die im Zusammenhang mit dem COVID-19-Ausbruch genutzt werden können, besteht darin, einen genaueren Blick auf die Prozesse zu werfen, die die Zeit von Klinikpersonal unnötig in Anspruch nehmen. Papierkram, wiederkehrende Aufgaben und die Datenanalyse sind nur einige der Bereiche mit immensem Verbesserungspotenzial zur Unterstützung von Ärzten. Mehr Zeit für klinische Aufgaben und die Kommunikation mit Patienten zu schaffen, erfordert manchmal nur kleine, intelligente Änderungen, wie z. B. die Anwendung von Technologien, die bestimmte Probleme im Zusammenhang mit dem Arbeitsablauf angehen. In Kombination mit einer Prozessumgestaltung können so überraschende Verbesserungen bei Gesundheitsdienstleistern erzielt werden.
Ein Kardiologe mit einem digitalen Assistenten
Die Kardiologie macht auch digitale Gesundheitstechnologien nutzbar, um die Behandlungsergebnisse für Patienten zu verbessern, Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem frühen Stadium zu diagnostizieren und Engpässe sowohl im Datenfluss als auch im Arbeitsablauf zu beseitigen. Künstliche Intelligenz, Telemedizin, Big Data, mobile Geräte und Anwendungen sowie Fernüberwachung haben sich während der COVID-19-Pandemie bewährt. Weltweit beginnen Kliniken mit ihrem Einsatz, um neue Standards zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen einzuführen, die Versorgung zu koordinieren und die Kommunikation mit Patienten zu verbessern. Bei entsprechender Implementierung werden administrative Aufgaben automatisiert, während Ärzte ihre Kompetenzen erweitern können.
Beispielsweise funktionieren Algorithmen dort gut, wo große Datensätze analysiert werden müssen, wie dies u. a. bei EKG-Signalen der Fall ist. KI-basierte Software, wie sie von Cardiomatics entwickelt wurde, hat eine beeindruckende Präzision erreicht, die in mehreren Studien nachgewiesen wurde. Außerdem werden Algorithmen immer besser, weil sie ständig dazulernen können. Kardiologen, die solche Instrumente bereits an ihren Arbeitsplätzen eingeführt haben, vergessen schnell ihre Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit oder dass sie sie einiger ihrer Aufgaben berauben könnten. Worum es hierbei wirklich geht, ist die Zusammenarbeit von Menschen mit KI-Systemen für eine schnellere und bessere Entscheidungsfindung und erhöhte Patientensicherheit, standardisierte Diagnosemethoden und die Minimierung von Fehlern. So können Algorithmen etwa suggerieren, dass sich Kardiologen einen bestimmten Teil eines EKGs genauer ansehen oder Anomalien, die bei einer Langzeitüberwachung des Herzrhythmus festgestellt wurden, noch einmal überprüfen. Aber seien wir ehrlich: die endgültige Diagnose, die über das Leben und die Gesundheit eines Patienten entscheidet, wird immer von Menschen gestellt werden; jetzt allerdings kann sich ein wesentlicher Unterschied in Form eines zusätzlichen Paares KI-Augen bemerkbar machen, das die Qualität der Diagnose erhöht.
Geringfügige Änderungen für einen signifikanten Bewusstseinswandel
Zertifizierte, klinisch getestete und zuverlässige KI-Lösungen sind noch relativ neu auf dem Markt. Daher erfordert ihre Einführung eine Portion Mut und Vertrauen, anstatt sofort noch mehr Beweise für ihre Wirksamkeit zu erwarten. Das ist die Herangehensweise von Pionieren aus dem Bereich Digital Leadership. Unternehmen mit hoher digitaler Reife sind sich dessen bewusst, dass es bei der Implementierung digitaler Gesundheitslösungen nicht nur um Technologie geht, sondern auch um die Veränderung von Prozessen.
Ganz abgesehen davon, wie herausfordernd der Einsatz von KI-Systemen klingen mag, Klinikärzte sollten mit einem kleinen, überschaubaren Schritt beginnen. Die von Cardiomatics angebotene cloudbasierte EKG-Analyseplattform erfordert keinen großen organisatorischen Aufwand, und Sie werden überrascht sein, wie einfach ihre Einführung ist. Sie müssen sich in erster Linie fragen, was Sie tatsächlich mit Algorithmen zu erreichen beabsichtigen. Wollen Sie mehr Zeit für Aktivitäten gewinnen, für die Sie vorher keine Zeit hatten? Oder möchten Sie sich einfach selbst herausfordern und überprüfen, was KI bieten kann? Oder haben Sie das Gefühl, dass das Zeitmanagement oder die Pflegequalität verbesserungswürdig sind?
Eine der Schlussfolgerungen aus der COVID-19-Krise ist, dass das Gesundheitswesen neu gestaltet werden muss, um jenen Herausforderungen gerecht zu werden, die nach der Pandemie unweigerlich zurückkehren werden. KI-basierte Lösungen können durchaus dabei helfen, wenn wir damit beginnen, ihnen Vertrauen zu schenken. Algorithmen bieten die Chance, die Arbeit von Ärzten im Hinblick auf die Genauigkeit oder durch die Verringerung der Arbeitsbelastung durch sich wiederholende Aufgaben sicherer zu machen. Jede Veränderung beginnt mit einem Perspektivenwechsel.
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